Umgang mit den Benin-Bronzen in deutschen Museen

stadt Koeln LogoStadt Köln begrüßt die Ergebnisse der digitalen Gesprächsrunde

Am 29. April 2021 fand auf Einladung der Kulturstaatsministerin Monika Grütters eine digitale Gesprächsrunde zum weiteren Umgang mit den in deutschen Museen und Einrichtungen befindlichen Benin-Bronzen statt. Für die Stadt Köln haben an der Gesprächsrunde Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach, in Vertretung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, und Nanette Snoep als Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) teilgenommen. Das Land NRW war durch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft Isabel Pfeiffer-Poensgen vertreten. Die Stadt Köln und das RJM begrüßen ausdrücklich das Ergebnis dieser Gesprächsrunde. Sie sehen sich in dem von ihnen bisher eingeschlagenen Weg bestätigt.

Dazu erklärt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker:

Die Aufarbeitung des Themas ‚koloniales Erbe Kölns‘ muss auch innerhalb der Kölner Stadtgesellschaft erfolgen. Darum setzen wir den gesamtgesellschaftlichen Diskurs zum Umgang mit unserem (post-) kolonialen Erbe unter Einbeziehung der Diaspora Communities in den kommenden Monaten in den Fokus. Dieser Austausch sowie der mit den Herkunftsgesellschaften der Länder, aus denen die Sammlungen stammen, ist die Basis für unser zukünftiges Handeln.

Kölns Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach:

Ich freue mich über das gestrige konstruktive Gespräch bei Frau Staatsministerin Grütters und sein Ergebnis. Die Unterstützung des Auswärtigen Amtes in den Verhandlungen mit den nigerianischen Partner*innen, seine Pläne für die Agentur für internationale Museumskooperation und das Pilotprojekt TheMuseumsLab sind alles Meilensteine für neue Formen der Kooperation zwischen Deutschland und Afrika. Ich freue mich, dass die Stadt Köln und das RJM dabei auf allen Ebenen engagiert sind.

Köln besitzt mit 94 höfischen Kunstwerken aus dem Königreich Benin die viertgrößte Sammlung in Deutschland. Mit Hilfe der Museumsgesellschaft RJM e.V. veranlasste das RJM 2020 einen ersten Überblick über die Herkunft der Sammlung höfischer Kunstwerke aus dem Königtum Benin sowie seit 2021 eine Grundlagenstudie zur Analyse der Techniken und Materialien der Sammlung. Der erster Bericht führt alle 94 Hofkunstwerke des RJM auf, die alle zwischen 1899 und 1967 als Schenkungen und Ankäufe in die Sammlung gelangt sind und bestätigt, dass sie zu den im Februar 1897 von der britischen Armee aus dem Königspalast von Benin geraubten Werken gehören.

Der Bericht sowie das komplette Inventar der Benin-Sammlung des RJM sind seit Januar auf der Webseite https://www.rautenstrauch-joest-museum.de/Hofkunstwerke-aus-dem-Koenigreich-Benin-NEU. 2021 öffentlich zugänglich. Alle 94 Hofkunstwerke des RJM sind zudem seit November 2020 erstmals in der aktuellen Sonderausstellung "RESIST! Die Kunst des Widerstands." in dem von der nigerianischen Künstlerin, Kunsthistorikern und Aktivistin Peju Layiwola kuratierten Raum "BENIN 1897" vollständig präsentiert sowie ihre Provenienz den Besucher*innen vermittelt. Darüber hinaus veranstaltet das RJM am 14. Mai 2021, 19 Uhr, die internationale digitale Debatte "Benin 1897 – Köln 2021" mit Akademiker*innen und Künstler*innen aus Nigeria, Großbritannien, Südafrika und Deutschland, darunter auch Vertreter des Auswärtigen Amtes und des Legacy Restoration Trust (LRT) in Lagos.

Der Bericht sowie das komplette Inventar der Benin-Sammlung

Nanette Snoep, Direktorin des Rautenstrauch-Joest-Museums:

Dass nun bundesweit konkrete Schritte zur Rückgabe der sogenannten Benin-Bronzen vereinbart wurden, freut mich sehr. Die Benin-Bronzen sind nur die prominentesten Objekte in den Sammlungen, viele weitere werden in der Debatte um die Rückgabe von Sammlungsgütern aus kolonialem Kontext folgen.

Benin Bronzen PDF, 789 kb

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Robert Baumanns

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