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06.November 2014 "Der dreckige grüne Marsch" Vortrag und Diskussion mit Axel Goldau

dirty- Marokkos umstrittene erneuerbare Energie-Projekte in der besetzten Westsahara -

Vor dem Hintergrund der Erderwärmung durch den Einsatz fossiler Brennstoffe sind Regierungsprojekte zum Ausbau der erneuerbaren Energien-Erzeugung zunächst zu begrüßen. Das Königreich Marokko treibt deren Nutzung massiv voran. Hintergrund ist vor allem die Tatsache, dass das Königreich über keine eigenen fossilen Energieträger verfügt. Bevorzugte Standorte für Windkraft- und Solarenergieanlagen befinden sich allerdings überhaupt nicht in Marokko, sondern in den besetzten Teilen der Westsahara: So dient die Umsetzung des marokkanischen Windenergie- und Solarplans keinesfalls nur der Bereitstellung zukunftsfähiger Energie, sondern vor allem der weiteren Anbindung der Westsahara-Kolonie an das Königreich.

Die vor 38 Jahren ausgerufene Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) ist heute von etwa 50 Staaten anerkannt und Vollmitglied der Afrikanischen Union. Von keinem Staat dieser Welt anerkannt ist der marokkanische Anspruch über dieses „fremd verwaltete Gebiet“.

Allerdings schafft hier Marokko Fakten – etwa durch die Einbindung des besetzten Nachbarlandes in den nationalen Energieplan – und erfährt dabei sowohl politische als auch wirtschaftliche Unterstützung – wie etwa durch die deutsche Siemens AG.

Im Vortrag wird zunächst dieser älteste afrikanische Kolonialkonflikt dargestellt, anschließend die internationale Dimension dieses Konfliktes am Beispiel der erneuerbaren Energien verdeutlicht. Axel Goldau ist redaktioneller Herausgeber der Kritischen Ökologie / ifak e.V. und Redaktionsmitglied der INAMO sowie Vorstandsmitglied von Western Sahara Resource Watch (WSRW) und Freiheit für die Westsahara e.V.

In Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung NRW. www.rls-nrw.de ,https://www.facebook.com/rosaluxnrw

Vortrag und Diskussion mit Axel Goldau
Donnerstag, 6. November, 20 Uhr
Eintritt frei – Spenden willkommen

Allerweltshaus e.V.
Körnerstr. 77-79
50823 Köln-Ehrenfeld

www.menschenrechte-koeln.de