Singende Hilfe für belastete Kinderseelen - reger chor köln unterstützt das Projekt „Kinder krebskranker Eltern“ / Benefizkonzert 02.11.2014

reger chor köln Mai 2013[Köln, 24.10.2014] Wer das Angenehme mit dem Guten verbinden möchte, ist am Sonntag, dem 2. November 2014, um 17 Uhr herzlich in die Kölner Trinitatiskirche zum Benefizkonzert des reger chor köln zugunsten der Initiative „Kinder krebskranker Eltern“ eingeladen.
Unter der Leitung von Wolf-Rüdiger Spieler stehen Werke von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Josef-Gabriel Rheinberger auf dem Programm.

Für Familienangehörige krebskranker Menschen ist das karitative Netz recht dünn. Besonders für Kinder krebskranker Eltern gibt es bislang wenig Unterstützung – sei es in Form psychologischer Unterstützung oder ganz praktisch in Form stundenweiser Betreuung. Dieses Defizit fängt die Kölner Uniklinik zusammen mit dem pychoonkologischen Verein LebensWert mit der Initiative „Kinder krebskranker Eltern“ (KKE) auf. KKE finanziert zum einen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen sowie einen Familientherapeuten zur Betreuung der Kinder und Jugendlichen, zum anderen engagiert sich das Projekt mit Finanzhilfen für unterschiedlichste praktische Maßnahmen wie etwa Haushaltshilfen, um die Familien zu entlasten.

Um die wichtige Arbeit für Kinder finanziell zu fördern, lädt der reger chor köln einmal im Jahr in die Trinitatiskirche zu einem Benefizkonzert ein, um mit einem Konzertabend zu unterstützen. Die Einnahmen gehen komplett und ohne Abzug in das Projekt „Kinder krebskranker Eltern“.

Zusammenarbeit seit 2005
Seit dem Jahr 2005 besteht die Kooperation mit dem reger chor köln und dem KKEProjekt. Entstanden ist sie durch die Initiative der Chorsängerin Elisabeth Albrecht, die zu diesem Zeitpunkt als engste Mitarbeiterin von Professor Michael Hallek in dessen Büro in der Klinik I für Innere Medizin an der Uniklinik Köln tätig war. Ihr Chef hatte von der schwierigen Situation der Kinder gesprochen, deren Eltern sich in der Uniklinik Krebsoperationen und -behandlungen unterziehen müssen. Immer wieder hatte er auf seinen Visiten bemerkt, wie allein die Kinder mit ihrem Leid und ihrer Angst dastehen. Der Mediziner, der seine ganze Aufmerksamkeit auf eine optimale medizinische Behandlung der Patienten richten muss, hat selbst keine Möglichkeiten, ihnen zur Seite zu stehen. Daher entwickelten Hallek und Albrecht das Konzept zu einer Initiative, die sich über den Klinikalltag hinaus den seelischen Problemen der Kinder widmet.

„Kinder krebskranker Eltern“ finanziert zum einen die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und einen Familientherapeuten zur Betreuung der Kinder und Jugendlichen zum anderen engagiert sich das Projekt mit Finanzhilfen für unterschiedlichste praktische Maßnahmen, etwa Haushaltshilfen, um die Familien zu entlasten.

Die Initiative ist an den Verein LebensWert eng angeschlossen, der sich als weiterer wichtiger Baustein seiner psychoonkologischen Betreuung von Menschen mit Krebserkrankungen seit inzwischen neun Jahren um die Vermittlung von Therapeuten für die belasteten Kinder und Jugendlichen kümmert.

Eine Herzensangelegenheit
Ermöglicht wurde die Projektgründung durch den finanziellen Erlös, der durch das erste Benefiz-Konzert des reger chors erzielt werden konnte. Elisabeth Albrecht, die seit 18 Jahren im reger chor singt, hatte keine Schwierigkeiten, den Chorleiter Wolf-Rüdiger Spieler und ihre Mitsängerinnen und -sänger von der Bedeutung des Projektes zu überzeugen. Zuvor schon hatte der renommierte Kölner Chor sich für zahlreiche Hilfsprojekte engagiert, so zum Beispiel der Unterstützung von Waisenkindern in Angola und einem Forschungsvorhaben an der Augenklinik der Universität Köln. Für Chorleiter Spieler, der den reger chor vor über dreißig Jahren gründete, ist das ehrenamtliche Engagement eine Herzensangelegenheit. Der ausgebildete Organist, Dirigent und Kirchenmusiker, Musikwissenschaftler und Stimmcoach ist Leiter und Inhaber einer privaten Musikakademie. Seit nunmehr neun Jahren stellen die jährlichen Konzerte auch die Finanzierung des Projekts „Kinder krebskranker Eltern“ sicher. Der größte Teil der Finanzmittel wird für Honorarzahlungen der professionellen Helfer und Helferinnen verwendet. Allerdings fallen in der dramatischen Situation, in die Kinder von Eltern mit Krebserkrankungen geraten, immer wieder auch sehr ungewöhnliche Kosten an. Vor einigen Monaten gab es einen jungen Familienvater, für den schließlich keine medizinische Hilfe mehr möglich war. Er wollte von Köln zum Sterben in seine Heimatstadt zurückkehren. Sein schlechter körperlicher Zustand ließ jedoch keinen längeren Transport mit dem Krankenwagen zu. So konnte er nur mit dem Hubschrauber transportiert werden, und das Projekt übernahm einen Teil dieser Kosten. Ein anderer tragischer Fall war der eines Kindes, dessen Mutter eine schwere Krebserkrankung hatte. Zuvor war bereits der Vater und Großvater an Krebs verstorben. Damit das Kind in Deutschland mit der schwer erkrankten Mutter nicht alleine leben musste, konnte mit Hilfe von „Kinder krebskranker Eltern“ der Aufenthalt der Großmutter aus der Ukraine in Deutschland unterstützt werden.

Spenden finanzieren das Projekt
„Die Hilfe ist immer auf den konkreten Fall bezogen und wird einzeln geprüft“, erklärt Elisabeth Albrecht. Jede Woche ist sie einige Stunden mit dem Projekt beschäftigt. Besonders intensiv ist die Arbeit allerdings in den drei Monaten vor einem Konzert.

Dann verschickt sie mit den Konzerteinladungen und Formularen zur Kartenbestellung zugleich ein Schreiben mit der Bitte um Spenden. Diese Spenden sichern vor allem die Finanzierung des Projektes, da die Eintrittskarten für das Konzert des reger chors mit in diesem Jahr einheitlichen 19 Euro bewusst niedrig gehalten werden. Die Kosten für den Konzertabend werden über Sponsoren und die Eintrittspreise finanziert, während alle Spenden und ein Teil des Eintrittspreises den Kindern an Krebs erkrankter Eltern zugutekommen. Da Elisabeth Albrecht das Projektbüro von zu Hause aus betreibt, fallen nicht einmal Verwaltungskosten an. Mit größter Selbstverständlichkeit spricht Albrecht von ihrer Arbeit und erklärt: „Eine Gesellschaft ohne soziales Engagement kann nicht funktionieren. Man muss auf seine Mitmenschen achten, wenn es ihnen gut geht und wenn es ihnen schlecht geht. Und man muss auch Sachen machen, die nicht bezahlt werden.“

Bei dem vielen organisatorischen Aufwand hat sie zwar immer die Sorge, die Musikstücke zu wenig zu proben. Doch das ist spätestens mit Konzertbeginn im Zauber der Musik vergessen.

Benefizkonzert reger chor köln
Sonntag, 2. November 2014, 17 Uhr
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln

Johann Sebastian Bach, Jesu, meine Freude Josef-Gabriel Rheinberger, Stabat Mater Opus 138 Max Reger, Choralkantate Meinen Jesum lass ich nicht Josef-Gabriel Rheinberger, A-capella-Stücke

Karten: 19 Euro
Vorverkauf unter 0221 / 478-97643 oder kinder-krebskranker-eltern@uk-koeln.de

Foto: © reger chor köln

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