07.Juli 2013 - SCHÖNHEIT DER VERGÄNGLICHKEIT #2_KriegsBlicke - raum13 Köln

DSC05046Der zweite Teil der Trilogie SCHÖNHEIT DER VERGÄNGLICHKEIT beschäftigt sich mit dem Thema (Welt-)Krieg, das die Moderne prägt wie kaum ein anderes. Der außergewöhnliche Spielort, die verlassene Industriebrache der ehemaligen KHD-Werke gilt dabei sowohl als Zeuge der industriellen Revolution wie auch als Ausgangspunkt für moderne Formen der Kriegsführung. KriegsBlicke begibt sich auf eine Spurensuche nach den Voraussetzungen des Krieges sowie seinen Entstehungsbedingungen und oszilliert dabei permanent zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen 1913 und 2013. Dabei stehen weniger konkrete Fakten, sondern vielmehr die unterschiedlichen Darstellungen und Wahrnehmungen des Krieges und seiner Vorgeschichte im Fokus. Musikalische Untermalung findet das Thema durch die eigens für dieses Stück komponierte Bühnenmusik von FM Einheit.

Die Presse schreibt:

"Eindrucksvoll gelingt (Benda) die Banalität im Habitus des Soldaten, aber auch der Realismus, mit dem dieser über das Risiko und die Entschlossenheit spricht, seine "Arbeit" so gut zu machen, wie es ihm möglich ist."
"das Spiel der drei Akteure ist kraftvoll und stimmlich ausgefeilt."

(Kölner Rundschau, Thomas Linden, 18.06.2013)
"Eine bessere Kulisse hätte sich für "KriegsBlicke" nicht finden lassen."
(Welt Kompakt, Christin Otto, 18.06.2013)

Von: raum13 Kolacek & Leßle, Pola Groß, FM Einheit, Moni Wallberg, Verena Bildhauer. Von und mit: Nikolaus Benda, Anne Düe und Florian Lenz
Weitere Termine: Samstag, 06.07. // Freitag, 12.07., jeweils um 20 Uhr

Special: Teil #2 + #3 SCHÖNHEIT DER VERGÄNGLICHKEIT am Sonntag, 07.07., um 18 Uhr
Ort: raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste,  Deutz-Mülheimer-Str. 147-149 // Köln

Vorverkauf: Blauer Montag Hempel & Wallberg // Limburger Str. 6 // Köln

Ausführliche Infos zum Projekt:

DSC04982SCHÖNHEIT DER VERGÄNGLICHKEIT #2_KriegsBlicke

KriegsBlicke ist Teil der Trilogie SCHÖNHEIT DER VERGÄNGLICHKEIT #3 – #1, an der raum13 in den Jahren 2012 bis 2014 arbeitet. Ein urbanes Kunstprojekt, das die Räume des einstigen Weltkonzerns KHD in Deutz neu nutzt, seine traditionsreiche Geschichte aufgreift und sie in Analogie zu modernen gesellschaftlichen Umbrüchen und Strukturen setzt. Teil 2 der Trilogie beschäftigt sich mit dem Thema (Welt-)Krieg, das die Moderne prägt wie kaum ein anderes. Die riesige Industriebrache der ehemaligen KHD-Werke gilt dabei sowohl als Zeuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wie zugleich auch als Ausgangspunkt für moderne Formen der Kriegsführung. Die industrielle Revolution brachte nicht nur enorme technische Errungenschaften mit sich, sondern verursachte auch die rasante Entwicklung der Verkehrs- und Kommunikationstechnologien. Durch die Möglichkeit, Massenprodukte und damit auch Waffen und andere Kriegsgüter schnell herstellen und transportieren zu können, wurden die Voraussetzungen für die zwei Weltkriege des 20. Jahrhunderts und ihre vernichtenden Dimensionen geschaffen. Aber wie kam es dazu? Sind Technologie und Ideologie eine „Synergie“ eingegangen? Oder ist der Zusammenhang von Rationalität und Barbarei, der beide Weltkriege kennzeichnet, nicht eher Folge einer „Dialektik der Aufklärung“, wie sie schon Adorno und Horkheimer beschreiben?

Angelehnt an Christa Wolfs Bemerkung „Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg? Falls es da Regeln gäbe, müßte man sie weitersagen.“ (Kassandra) fragt auch dieses Projekt nicht nur nach den Mechanismen und Bedingungen des Krieges, sondern auch nach seinem „Vorkrieg“ und schlägt damit eine Brücke in die Gegenwart. 2013. Wie zu Zeiten der industriellen Revolution verändert sich unser Leben heute rasant. Wir stehen inmitten der digitalen Revolution. Soziale, kulturelle, wirtschaftliche und nicht zuletzt politische Umwälzungen finden im Gigahertz-Rhythmus statt. Genau 100 Jahre nach 1913, dem Vorabend der beginnenden Katastrophe. KriegsBlicke begibt sich auf eine Spurensuche nach dem „Vorkrieg“ und bewegt sich in einem permanenten Spannungsfeld zwischen Gegenwart und Vergangenheit. War der „Vorkrieg“ 1913 schon spürbar? Wie standen die Menschen 1913 zum Krieg? Wirkt die damalige Annahme des Friedensaktivisten David Starr Jordan, dass es auf Grund der Verflochtenheit der internationalen Finanz- und Wirtschaftswelt keinen großen Krieg geben werde, gerade deshalb so bedrückend, weil die Situation der heutigen so stark ähnelt? Wie gehen wir heute eigentlich mit ‚Krieg’ um? Wähnt sich die „Generation des Friedens“, die noch nie einen Krieg im eigenen Land erlebt hat, in Sicherheit vor einem Weltkrieg oder vor welchen Herausforderungen stehen wir? Welche Auswirkungen haben Bundeswehr-Einsätze auf mentale und gesellschaftliche Strukturen und wie stehen wir zu internationalen Einsätzen der NATO? Geht Syrien uns etwas an oder ziehen wir uns doch lieber in unsere eigene Friedenswelt zurück? Wohin führt uns der gesellschaftliche Umbruch des 21. Jahrhunderts? KriegsBlicke verbindet die Außensicht auf den Krieg durch dokumentarisches Text-, Bild- und Tonmaterial mit persönlichen Berichten und Geschichten von Zeitzeugen, die ein inneres Bild des Krieges entwerfen. Die Spannung zwischen Außen- und Innensicht, Vergangenheit und Gegenwart, Industriebrache und digitalen Effekten eröffnet neue Zusammenhänge und Perspektiven. Bindeglied bleibt jedoch immer die virulente Frage nach den Voraussetzungen des „Vorkrieges“ und der Möglichkeit, ihn zu erkennen. Bei unserer künstlerischen Arbeit stehen – ähnlich wie bei einer Diskursanalyse – weniger konkrete Fakten, sondern vielmehr die unterschiedlichen Darstellungen und Wahrnehmungen des Krieges und seiner Vorgeschichte im Fokus.

raum13 Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste
Deutz Mülheimer Strasse 147-149 /
Köln 0221-4232185
info@raum13.com
http://www.raum13.com
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