29.05.2016 Finissage Ausstellung "Heike Weber – 23" Kunstmuseum Villa Zanders

Veröffentlicht in Kunst und Kultur

heike weber im kunstmuseum villa zandersHeike Weber (Jg. 1962) hat 1998 mit ihrem Salonstück im Grünen Salon der Villa Zanders ein neues Kapitel in ihrem Werk aufgeschlagen, das ihre Arbeit entscheidend vorantrieb. Von der Linie ausgehend, wiederholte sie den Grundriss des Raumes in einem immer weiter sich verjüngenden Rapport so lange, bis der gesamte Boden ausgefüllt war. Es entstand eine vibrierende, den Schritt verunsichernde Struktur, die an seismografische Linien oder auch an die wunderschönen Muster des Malachit erinnerte.

Nach fast zwanzig Jahren kehrt die inzwischen international anerkannte Künstlerin zurück und präsentiert in einer retrospektiv angelegten Einzelausstellung die Vielfalt ihres Oeuvres. Der Titel „23“ nimmt Bezug auf die Zeitspanne zwischen der ältesten und der jüngsten Arbeit: 1993 zeigte sie im Kölnischen Kunstverein ihre Styropor-Kuben, die den Beginn ihrer Karriere markieren und jetzt erstmals wieder zu sehen sind. Darüber hinaus steht die magische 23 in enger Verbindung zu den utopischen und ideologischen Triebkräften der Pop-Kultur, einer wichtigen Referenzgröße ihrer Arbeit.

Als zentrales Phänomen zieht sich das Thema Vernetzung durch ihr Werk: Als reales, aber kaum sichtbares Haarnetz in Form einer wandfüllenden Installation oder als so monströse wie poetische Zeichnung, die sich aus einem hundertfach vergrößerten Verpackungsnetz für Zitronen oder Orangen herleitet. Farbige Plastikkordel verwandelt sich in ein Gespinst fliegender Kuben, und ihre überbordenden Boden- und Wandzeichnungen überblenden ganze Räume.

Einen Schwerpunkt innerhalb der Einzelobjekte bilden ihre jüngst entstandenen Scherenschnitte. Mit diesen großformatigen Arbeiten aus schwarzem Fotokarton positioniert sich Kunst aus Papier in einer ganz eigenen Spielart. Vegetabile Formen in mehreren Lagen sorgen hier für eine irritierend unruhige Plastizität.

Aber ihr eigentliches Metier ist die Arbeit unmittelbar in und mit dem Raum. Heike Weber stellt auch in dieser Ausstellung die örtliche Situation immer wieder mit überraschenden ortsspezifischen Installationen auf den Kopf.

Weitere Informationen unter www.heikeweber.net

Finissage der Ausstellung Heike Weber – 23
Sonntag, 29. Mai 2016, 17:00 Uhr
Eintritt frei!

Die Ausstellung "Heike Weber - 23" schließt mit einem Gespräch zwischen Heike Weber und Dr. Doris Krystof, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.

Zur Finissage erscheint eine Dokumentation der Ausstellung mit zahlreichen Installationsfotos und einem Text von Dr. Petra Oelschlägel.

Ganz besonders freuen wir uns, am letzten Ausstellungstag eine Arbeit von Heike Weber vorstellen zu können, die Dank des großzügigen Engagements des Ehepaares Sylvia und Hans-Wolfgang Zanders für das Kunstmuseum Villa Zanders erworben werden konnte. Mit der Schenkung eines Scherenschnitts von Heike Weber wird die Bergisch Gladbacher Sammlung mit einer weiteren bedeutenden Position zur "Kunst aus Papier" bereichert. Das Werk wird zur Finissage gegenüber der Arbeit von Monika Grzymala im Treppenhaus des Kunstmuseums installiert und dort für längere Zeit zu sehen sein.

Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
51465 Bergisch Gladbach

www.villa-zanders.de

Drucken