Gedankenpaar

Veröffentlicht in Kunst und Kultur

SalwinskiEwa_ZyklusUnterwegsvon Katja Egler-Streil

Reliefarbeiten, aneinandergereihte Figuren, kantig, minimiert und metallisch schimmernd, massiv und schwer wirkend.

Leuchtend sanfte Farben, detailreiche, organisch anmutende Formen, eine Mischtechnik, die Leichtigkeit und Lebendigkeit assoziieren lässt.

Eine männliche und eine weibliche Handschrift, doch stammen die klar strukturiert, rhythmischen Reliefarbeiten von Eva Salwinski und die so zart scheinenden Malereien und Zeichnungen entspringen der künstlerischen Auseinandersetzung Manfred Schülers. Womit mal wieder bewiesen ist, das Anima und Animus in beiden Geschlechtern recht emanzipiert vertreten sind.
Beeindruckend sind die großen Plastiken von Salwinski, lebensgroße Figuren, gearbeitet aus Plexiglas und mit einer Aluminiumbeschichtung versehen, sie wirken zugleich kräftig präsent und entrückt ätherisch.

Engel sind es, Schutzwesen, die auch verkleinert in Relief und Malerei auftauchen. So mutet das zweibändige, mehrere Meter lange Fries „Werden zu sein“, aus dem Jahre 2002/2004, klassisch an, erinnert an mythologische Erzählung und lädt zum Verweilen und betrachten ein.

Schülers Arbeiten zeugen von einem dynamischen, intensiven Schaffensprozess. Zumeist bleibt Schüler abstrakt, doch lassen sich auch figurale Werke finden. So die „Schweinehunde“ von 2008. Zwei eng gehängte Leinwände auf denen in der markanten Mischtechnik – Schüler arbeitet mit unterschiedlichen Farben, die sich in ihrem Materialverhalten gegenseitig beeinflussen - leicht und schemenhaft zwei sich küssende „Schweinehunde“ dargestellt sind. Humor und Lebenslust transportieren die Arbeiten von Schüler.

Seine sensibel erdig sinnliche Arbeitsweise setzt sich fruchtbar von der kühl klaren vergeistigten Herangehensweise Salwinskis ab.

Der auf zwei Etagen ausgedehnte Rundgang in der Galerie Graf Adolf ist ein außerordentlicher Genuss, der bis zum 22.10.2001 (Finissage ab 19 Uhr) wahrgenommen werden kann.

Ausstellunginformation Gedankenpaar

Weitere Infos unter: www.galerie-graf-adolf.de

Drucken