Markus-Passion in der Kirche St. Michael 29.3.2012

Veröffentlicht in Kunst und Kultur

PlakatBachmusik-Liebhaber können sich auf eine Kostbarkeit freuen!

Dass die Markus-Passion von Johann Sebastian Bach jetzt in Köln zu hören ist, verdanken wir dem Engagement von Michael Alexander Willens, dem Leiter der Kölner Akademie, und der Rekonstruktion durch Malcolm Bruno.

Die Markus-Passion ist eine der vielen Passionen, die Bach für die Fastenzeit komponiert hat. Besser bekannt sind die Matthäus- und die Johannes-Passion. Alle fußen auf den jeweiligen Büchern des neuen Testaments; die Markus-Passion speziell auf dem 14. und 15. Kapitel.

Für die Markus-Passion von Bach war nur das Libretto (Text) von Christian Friedrich Henrici (Picander) überliefert; die Partitur (Noten) war hingegen verloren gegangen. Mehrmals wurde versucht, die Partitur zu rekonstruieren; die neueste Rekonstruktion hat Malcolm Bruno im Jahr 2003 vorgelegt.

Malcolm Bruno fügte dem Libretto eine Partitur aus Chorälen, Chören und Arien hinzu, die er anderen Werken Bachs entnahm und die zu den überlieferten TextenJohann Sebastian Bach passten. Wie es oft in der Musikwelt zu Zeiten Bachs vorkam, hatte auch Bach einzelne Arien oder Chöre aus abgeschlossenen Werken in neueren Auftragsarbeiten verwendet. Bachforscher entdeckten immer wieder Ähnlichkeiten zwischen Teilen einzelner Werke des Bachwerkeverzeichnisses und konnten auch unter Berücksichtigung der zeitlichen Reihenfolge entsprechende Bezüge herstellen. So vermutet man, dass Noten der Markus-Passion Verwendung fanden in der berühmten Trauerode BWV 198, die Bach zur Trauerfeier der Kurfürstin Christiane Eberhardine verfasste; ein anderer Teil in der Occuli-Kantate BWV 54. Darauf fußt die Vorgehensweise Malcolm Brunos.

Für die Rolle des Evangelisten liegt jedoch keine Vertonung vor, so wie wir es von der Matthäus- und Johannes-Passion kennen. Deshalb wird diese Rolle von dem Schauspieler Ulrich Matthes, einem renommierten Ensemble-Mitglied des Deutschen Theaters Berlin, gesprochen. Darüber hinaus gibt es in der Markus-Passion keine Einzelrollen, wie etwa die des Christus oder des Pilatus in der Matthäus- oder Johannes-Passion. Arien, Chöre und Choräle wechseln sich ab mit dem gesprochenen Wort der Bibel.

WillensDas bekannte Ensemble der Kölner Akademie unter der künstlerischen Leitung von Michael Alexander Willens sowie hochkarätige internationale Singstimmen versprechen einen unvergesslichen Abend: Myriam Arbouz, Sopran; Ursula Eittinger, Alt; Max Ciolek, Tenor, und Thilo Dahlmann, Bass.

Gespannt sein dürfen wir auf die gewohnt eindringliche Aussagemächtigkeit und demütige Schlichtheit Bachscher Kirchenmusik.

Angaben zum Konzert

Donnerstag, den 29. März 2012, 20.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr),

in der Kölner Kirche St. Michael am Brüsseler Platz.

Tickets: 20,00 € an der Abendkasse, 18,00 € im Vorverkauf (ermäßigt 18,00 € bzw. 16.00 € ) online über www.koelnerakademie.de oder direkt bei „magasins populaire“, Brüsseler Platz 8, 50672 Köln sowie in der Kath. Kirchengemeinde St. Gereon, Gereonskloster 2, 50670 Köln.

Drucken