Köln-InSight.TV "Die geschenkte Fotokunst" Museum Ludwig Köln

fotokunst20 renommierte Fotografen des 19.und 20. Jahrhunderts erweitern die Sammlung des Museums Ludwig in Köln. Dafür sorgt eine Kölner Sammler-Familie die anonym bleiben möchte.

Werke von amerikanischen und deutschen Fotokünstlern des 20. und 21. Jahrhunderts mit Namen wie: Diane Arbus, Boris Becker, Karl Blossfeldt, Walker Evans, David Hockney, Friedrich Seidenstücker, Florence Henri, um einige zu nennen, wurden schon in den 1980er Jahren kontinuierlich von einer Kölner Familie in einer privaten Sammlung angelegt. Der Schwerpunkt ihres Interesses war an dokumentarischer, konzeptueller und neusachlicher Fotografie fokussiert.

Yilmaz Dziewior, der Direktor des Museums ist sichtlich gerührt, über das Engagement der Kölner Familie Ihren künstlerischen Schatz dem Museum Ludwig zu schenken. Beide Parteien nahmen lange Zeit im Voraus Kontakt auf und genossen gegenseitige Sympathie und Vertrauen. Herr Dziewior betonte die Wichtigkeit von bürgerlichen Engagement, für das Museum und erweiternd für die Stadt Köln. Basierend auf Taten wie diese, erlangte das Museum Ludwig, trotz seines Charakteristikums eines Museums für bildende Kunst, eine der größten Fotosammlungen in Deutschland, aufgezählt auf 50.000 Fotoexemplare.

museum ludwig fotokunstDer Grundstein zur heutigen Sammlung wurde kurze Zeit nach der Gründung des Museums Ludwig im Jahr 1976 angelegt und bestand aus der Sammlung L.Fritz Gruber. Es folgten Fotografien der russischen Avantgarde der 1920er und 1930er Jahre, die Agfa Sammlungen, frühe Daguerreotypien, Inkunabeln aus dem 19. Jahrhundert, Alben, Mappenwerke und sonstige Materialien zur Kulturgeschichte des Mediums. Ankäufe und Schenkungen neuer Werke vollzogen sich durch die Zeit, bis in unsere Gegenwart wie z.B. die Arbeiten von Andreas Gursky, Wolfgang Tillmans und Sherrie Levine.

Die Pointierung der bestehenden Sammlung wird durch die neue Schenkung der Kölner Familie wunderbar ergänzt und vertieft. Dabei war von Ihnen der Fokus nicht auf einzelne Bilder der ausgewählten internationalen Künstlern gerichtet, sondern auf eine Bandweite von ganzen Werkserien Ihrer Fotografien und nicht nur.

Erwähnenswert ist Karl Blossfeldts Arbeit aus dem Jahr 1910, die älteste Arbeit der Sammlung, bei der Pflanzen auf neutralen Hintergrund aufgereiht sind. Sie nennt sich „Arbeitscollage“, diente nur zur Beobachtung von Planzen und war nicht als Kunstobjekt gedacht.
Von August Sander, dem Sohn eines Bergbauzimmermanns, ist eine Bewerbungsmappe von 1931 für Dr.Husten zu bestaunen, dazu Bilder von „8 Studien zum Menschengesicht“ 1925-1928. Seine Fotografien von Personen aus verschieden Schichten und Berufsgruppen, die sich über Jahrzehnte ausdehnten trugen dazu bei ein Gesellschaftsporträt seiner Zeit zu bekommen. Er nannte sein Projekt „Menschen des 20.Jahrhunderts“.

Karl Hugo Schmölz bekannt durch seine Aufnahmen des vom 2. Weltkrieg zerstörten Köln, ist mit Fotografien aus den 50gern in Köln zu bewundern.
Fotoabzüge der großen Depression in Alabama, um 1930 mit dem Titel „Bad Fields and his Family“ von Walker Evans, bereichern ebenfalls die Sammlung. Walker Evans wollte vorerst Schriftsteller werden, widmete sich aber autodidaktisch der Fotokunst.

Ein Exemplar datiert 1977 von Tata Ronkholz, Fografin und Designerin hat auch seinen Platz in der Sammlung. Zu bestaunen ist eine Trinkhalle in Neuss mit Müllsack auf der linken Seite. Durch die Vergänglichkeit der Motive verwandeln sich diese besondere Arbeiten zu bedeutenden Zeitdokumente.

Der interessierte Besucher kann sich auf die nächsten Offenbarungen von Fotokunstgeschichte des Museums Ludwig schon mal freuen. In den nächsten Jahren sollen Ausstellungen Einblick zu hoher künstlerischer Arbeit und zu einem Stück Weltgeschichte der Fotografie gewähren.

Bericht/Fotos: ©Helena Katsiavara - Köln-InSight.TV

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