Köln-InSight.TV Ausstellungstipp "Der Tag des weißen Kranichs" Klang-Bild-Installation von Klaus Damm in der Galerie Display

Veröffentlicht in Kunst und Kultur in Köln

figuras del viento Grafik von Klaus DammKöln. Der Klangbild-Künstler und Komponist Klaus Damm stellt in der Galerie Display seine Arbeiten vor. Unter dem Titel „Der Tag des weißen Kranichs“ zeigt er Visiografien und daraus entstandene Grafiken. In seinen Arbeiten greifen verschieden Kunstformen ineinander. Damm verbindet Fotografie, Videokunst und elektronische Musik zu einer eigenen Kunstform. Seine Schöpfungen zeigen die Vielfalt und Weiterentwicklung von Bildern und Klängen. Die Bild- und Musiksprache ist metaphorisch und visionär. Es sind Märchen der Neuzeit. Die Betrachter werden eingeladen, sich auf die eigene innere Reise zu begeben.

Transformative Klang-Bild-Kunst

Damm über sein Werk: „Der erste Teil mit dem Titel „Der Tag des weißen Kranichs“ basiert auf einem archaischen Märchen, in dem eine Stammesgesellschaft ihren streng ritualisierten Kult der geheimnisvollen Magie und des Schicksalhaften lebt. Das Erscheinen des weißen Kranichs bewirkt Wandlung für den Stamm. Der Kranich als Träger des Lichts und der Erkenntnis leitet einen Transformationsprozess ein, indem zuvor als unveränderbar Wahrgenommenes danach in neuer Sinnhaftigkeit begriffen wird. Das Licht des weißen Kranichs hinterlässt eine tiefe Verwurzelung in der Freiheit universellen Seins. Als der Kranich die Welt des Stammes am Abend verlässt, ist nichts wie zuvor.“ Im zweiten Teil mit dem Titel „Liebesblüten“ werden filmisch und musikalisch interpretierte Aufnahmen von Rosenblüten gezeigt. Es ist eine Einladung in die Welt der Sinnlichkeit. Der dritte Teil heißt „Liebeszauber“. In seiner Eröffnungsrede beschreibt Klaus Damm die Entstehungsgeschichte des „Liebeszauber“: „Dieser Teil wurde entwickelt aus der Sehnsucht nach einem Partner. Als klar war, dass es mit mir und der Frau nichts wird, schenkte sie mir einen Tanz, den ich künstlerisch bearbeitete. Interessanterweise fanden wir beide danach jeweils passende Partner.“

Klaus Damm und Hilmi KorayLebendiger Dialog aus Klang und Bild

Es sind berührende Farb- und Klangspiele, Landschaften, Tore in andere Dimensionen. Klang und Bild formt Klaus Damm in einem parallelen Gestaltungsprozess aufeinander bezogen. So entfalten sich Musik und Video in einem lebendigen Dialog aus Annäherung und Entfernung. Damm war als Klang-Künstler seiner Zeit voraus und musste lange warten, bis die Technik seine Ideen umsetzen konnte. So hatte er bereits 1972 die Idee, Bilder und Musik zusammenzuführen und nutzt seit 1978 Computer als Arbeitsmittel für seine Kunstprojekte. Der Folkwang-Meisterschüler wurde 1978 mit dem Folkwang-Preis ausgezeichnet – als erster Komponist in der Geschichte des Preises der Folkwang Universität der Künste in Essen.

Interdisziplinäres Konzept "visible music"

2003 griff Klaus Damm seine kompositorische Arbeit neu auf und fand von 2007 bis heute zu einer eigenständigen, verdichteten Klang- und Bildsprache. Er entwickelte sein interdisziplinäres Konzept "visible music". Mit der Uraufführung seiner Klang-Bild-Komposition „Im Lied des Phoenix“ im Frankfurter Kaiserdom und einer begleitenden Einzelausstellung trat Klaus Damm 2010 nach den Jahren des Rückzugs wieder als Komponist und Künstler in die breitere Öffentlichkeit. Seit 2013 realisierte Klaus Damm zahlreiche Einzel- und Gruppen-Ausstellungen. Für September 2016 ist eine Ausstellung im Hinterhofsalon im Belgischen Viertel geplant.

Die Klang-Bild-Installation „Der Tag des weißen Kranichs“ ist bis zum 1. Juli 2016 in der Galerie Display, Höninger Weg 218b, 50969 Köln-Zollstock, zu sehen.

Die gleichnamige BluRay ist in der Galerie Display und bei Klaus Damm erhältlich.

Klaus Damm - www.visible-music.de

Finissage: 01.07.2016 um 19:00 Uhr

Ausstellungsdauer: 04.06.2016 – 01.07.2016
Mittwoch und Freitag 17:00 bis 19:30 Uhr
Sonntag 15:00 bis 17:30 Uhr

Galerie Display
Höninger Weg 218b
50969 Köln

http://galerie-display.de

Quelle Text/Fotos: ©Regina Nußbaum - Köln-InSight.TV
Foto oben: figuras del_viento, Grafik von Klaus Damm / unten: Klaus Damm und Hilmi Koray

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