africologne Festival 2017

africologneEine künstlerische Plattform für transnationalen Austausch in einem afro-europäischen Netzwerk

In welcher Welt wollen wir leben? Oder besser: Wie soll die Welt gestaltet sein, in der wir leben wollen und die wir unseren Nachkommen hinterlassen wollen? Klar: Die Fahrradwege sollen breiter und sicherer sein; Lebensmittel sollen Nahrungsmittel bleiben und nicht Spekulationsobjekte für die Großfinanz; Außengastronomie soll brummen ohne die direkten Anwohner*innen über Gebühr zu stören.... Aber vor allem: Chancen und Vermögen müssen gerecht verteilt werden – oder zumindest in der abschwächenden Steigerungsform: gerechter. Über den Weg dahin gibt es unzählige Vorschläge – dass wir dies im offenen Austausch diskutieren und darüber auch erbittert streiten können, ist eine der größten Errungenschaften im Nachkriegs-Europa. Die aus mehreren Richtungen bedroht ist – von innen und von außen.

FELA KUTI, der geniale nigerianische Musiker und Erfinder des Afro-Beats hat seinen Kampf für eine bessere Welt mit zahlreichen Gefängnisaufenthalten bezahlen müssen und mit einem Angriff des Militärregimes auf seine „befreite“ Republik Kalakuta mitten in Lagos, den seine Mutter nicht überlebt hat. KALAKUTA REPUBLIK heißt auch unsere Eröffnungsproduktion, mit der der burkinische Tänzer und Choreograph SERGE AIMÉ COULIBALY mit seinem Ensemble eine eindrucksvolle Hommage an den Geist und die unbändige Schaffenskraft von Fela Kuti herausgebracht hat. Schon wegen der schieren Bühnenausmaße sind wir froh, dass wir für dieses außergewöhnliche Tanztheater mit der Kölner Oper im Staatenhaus kooperieren können.

Mit SONY LABOU TANSI aus Kongo/Brazzaville und AIMÉ CÉSAIRE aus Martinique lohnt es, sich näher zu beschäftigen. Beides sind Poeten von großer Bildkraft, beides engagierte Künstler und beides auch Politiker. Tansi der radikale Analytiker der korrupten Elite seines Landes, Césaire der Mitbegründer einer ganzen antikolonialen, panafrikanischen Bewegung. „Eine Zivilisation, die sich als unfähig erweist, die Probleme zu lösen, die ihr Funktionieren hervorruft, ist eine dekadente Zivilisation“ – mit diesem Paukenschlag eröffnete Césaire 1955 (!) seine Rede Über den Kolonialismus.

Dies führt unweigerlich zu Fragen von Demokratie und Demokratisierung heute. Warum ist es mit der Demokratie so schwierig? Was wir in Europa derzeit (wieder!) lernen, ist, dass Demokratie kein Zustand ist, der, einmal eingeführt, dann „existiert“. Sie muss täglich neu gestaltet, gelebt, verteidigt werden. In zahlreichen Zusammen mit Künstler*innen und Aktivist*innen aus verschiedenen Ländern diskutieren wir u.a. mit Felwine Sarr, einem der aktuell bedeutendsten antikolonialen Denker.Dass wir auch bei der vierten Festival-Ausgabe ein so vielfältiges und spannendes Programm für Sie machen können, verdanken wir unseren großzügigen Förderern, allen voran der Kulturstiftung des Bundes, dem Land NRW und der Stadt Köln. Aber auch weiteren

Förderern, Stiftungen und großzügigen Privatspender*innen! Wir sind sicher, dass Sie viele Anregungen bekommen, sich mit den künstlerischen Aussagen und Formen der Stücke aus mehreren afrikanischen Ländern zu beschäftigen. Jeden Abend können Sie auch die Künstler*innen im Festivalzentrum Stadtgarten treffen und weiter diskutieren.

Festival-Flyer mit komplettem Programm!

africologneFESTIVAL
14.-24. JUNI 2017
www.africologne-festival.de

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