Der Künstler und das Paradies

Kölner Stadtanzeiger vom 27.09.2011:
Von Christian Löer

einsiedler-ketan02_ddp_500x336Rolf Tepel, der sich KeTaN nennt, hat auf einer Brachfläche mitten in der Stadt eine Kolonie gegründet. Doch seinem Reich droht der Untergang, denn an gleicher Stelle soll das neue Kölner Stadtarchiv entstehen.

Innenstadt - Wahrscheinlich gibt es in der ganzen Stadt keinen Ort, von dem aus das Justizzentrum an der Luxemburger Straße hässlicher aussieht. Beinahe absurd erhebt sich das Betonmonster über die Fläche, die ihr Bewohner das "TempoRar+Räre ParaDies+Das Reich+T" nennt. Rolf Tepel,liebe_macht_frei der auch KeTaN heißt, seit seine damalige Lebensgefährtin diesen Namen einst träumte, blickt herüber und lacht. Neulich ist er wieder oben im Gebäude gewesen. "Total geflashed" habe ihn der Blick aus dem Fenster. Die ganze Stadt zu Füßen, der Dom zum Greifen nah, sogar die Hügel des Bergischen Landes. "Aber die Damen in ihrem Büro haben gar nicht verstanden, wovon ich so begeistert war. Die hatten seit Monaten nicht mehr bewusst aus dem Fenster gesehen."

Am Boden, auf der Brachfläche an der Ecke Luxemburger Straße/Eifelwall, führt KeTaN seit sechs Jahren mitten in der Stadt ein Leben außerhalb der Gesellschaft. Wobei man nicht behaupten könnte, dass er ein Totalverweigerer wäre oder ein Aussteiger. Alles eine Frage der Perspektive. Der Ausstieg ist schließlich der Einstieg nach draußen. "Ich bin vielleicht ein Einsteiger oder ein Umsteiger. Aber auf jeden Fall bin ich ein Steiger", sagt KeTaN. Wie ein Strandgutsammler lebt er von dem, was andere wegwerfen. Auf "befreitem Boden", wie er sagt. Köln sei eine Sumpfstadt, Kriminelle und Süchtige gebe es zur Genüge. Daher ist es ihm ein Anliegen, als Befreier wahrgenommen zu werden, nicht als Besetzer.

Verwunschene Welt

KeTaN ist ein bemerkenswert guter Handwerker...

weiterlesen:
http://www.ksta.de/html/artikel/1317111189601.shtml

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