05.04.2013 - Gleichstellung auf dem Kölner Arbeitsmarkt – wie ist die Lage der Frauen, was bleibt zu tun?

Veröffentlicht in Soziales und Leben in Köln

frauenrechteVortrag und Diskussion mit Eva Pohl

Erwerbsverläufe von Frauen sind weniger kontinuierlich als die von Männern, denn meist sind sie es, die ihre Erwerbstätigkeit aufgeben oder reduzieren, um die Kindererziehung und/oder die Pflege von Angehörigen zu übernehmen. Ihr beruflicher Wiedereinstieg ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Hierzulande sind Frauen seltener erwerbstätig als in anderen Ländern, wenn sie mehrere Kinder haben. Zudem hat sich das Arbeitsvolumen der Frauen in den letzten Jahren nicht wesentlich erhöht. Gründe sind in der Zunahme von Teilzeitarbeit und Minijobs zu sehen.

Viele Frauen unterbrechen die Erwerbsarbeit nach der Geburt eines Kindes. Die Auswirkungen dieser Unterbrechungen sind bekannt: Sie tragen zu geschlechterspezifischen Lohnunterschieden von durchschnittlich 23 Prozent bei und wirken sich negativ auf die Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen der Frauen aus.

Die finanziellen Folgen zeigen sich aber nicht nur direkt mit dem Wiedereinstieg, sondern vor allem auch mittel- und langfristig bei den Einkünften und den Rentenansprüchen. Aus gleichstellungs- und arbeitsmarktpolitischer Perspektive ist es daher wichtig, den Wiedereinstieg von Frauen zu fördern und zu unterstützen. Nach einer Erwerbsunterbrechung wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren, bringt vielfältige Herausforderungen mit sich. Bei einem beruflichen Wiedereinstiegsprozess müssen Betreuungs- und Haushaltsarbeit in der Familie neu organisiert werden. Das Angebot an öffentlicher Kinderbetreuung ist immer noch unzureichend und zeitlich unflexibel, sodass vor allem der Organisation der Kinderbetreuung eine zentrale Bedeutung zukommt. Zur aktuellen Situation der Frauen auf dem Arbeitsmarkt in Köln - und was zur Verbesserung getan wird, aber auch, was noch zu tun ist, informiert die Referentin.

Eva Pohl ist seit 1998 Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Köln. Außerdem ist sie in zahlreichen Netzwerken tätig und seit vielen Jahren mit den Fragestellungen der Chancengleichheit vertraut. Sie informiert, berät und unterstützt Interessierte in Fragen zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

V.i.S.d.P. : Allerweltshaus Köln e.V., Tel.: 0221 – 510 30 02, www.menschenrechte-koeln.de

Freitag, 5. April, 20 Uhr
Eintritt 3 Euro

Im Allerweltshaus
Körnerstr. 77-79

Köln-Ehrenfeld

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