Brasilien – Bolsonaro setzt menschenrechtsfeindliche Rhetorik in die Tat um

amnesty logoKonkrete Maßnahmen lassen befürchten, dass die Menschenrechte in Brasilien in Gefahr sind. Knapp fünf Monate nach dem Amtsantritt von Jair Bolsonaro warnt Amnesty International vor der menschenrechtsfeindlichen Rhetorik des brasilianischen Präsidenten und deren Folgen.

BERLIN, 21.05.2019 – Laxere Waffengesetze, Verletzungen der Rechte indigener Bevölkerungsgruppen, verschärfte Ãœberwachung von Nichtregierungsorganisationen: Die brasilianische Regierung unter Präsident Jair Bolsonaro hat konkrete Maßnahmen ergriffen, die die Menschenrechte der Brasilianerinnen und Brasilianer verletzen. Potenziell sind Millionen von Menschen betroffen.
„Wir sehen mit großer Sorge auf einige der Gesetzesänderungen, die die Regierung Bolsonaro in den vergangenen fünf Monaten ergriffen oder vorgeschlagen hat. Zudem könnte die menschenrechtsfeindliche Rhetorik von Präsident Bolsonaro als Legitimation für Menschenrechtsverletzungen bestimmter Bevölkerungsgruppen herangezogen werden. Wir fordern die Regierung auf, die Menschenrechte in Brasilien zu achten und insbesondere angreifbare Gruppen wie Indigene und Menschenrechtsverteidiger  zu schützen“, fordert Maja Liebing, Expertin für die Region Amerikas bei Amnesty International in Deutschland.

Im Januar und Mai 2019 hat die Regierung die Gesetze zum Besitz und Tragen von Schusswaffen gelockert, wodurch der Waffenbesitz und das Kaufen großer Mengen von Munition erleichtert werden. In einem Land, in dem bereits jetzt viele Menschen durch Schusswaffen getötet werden, sind dies beunruhigende Entwicklungen. Darüber hinaus erleichtert das Gesetzespaket zur Kriminalitätsbekämpfung den Einsatz von Gewalt und Schusswaffen seitens der Polizei, was zu noch mehr tödlicher Gewalt führen kann.

Viele politische Entscheidungen der Bolsonaro-Administration verstoßen gegen die Rechte indigener und afro-brasilianischer Bevölkerungsgruppen. Die Verantwortung für die Demarkation indigener Territorien  wurde ohne Konsultation von der Behörde zum Schutz von Indigenen (FUNAI) auf das Agrarministerium übertragen. Die Verletzung der Landrechte der indigenen Bevölkerung kann zu einer verstärkten illegalen Abholzung der Wälder des Amazonas führen und das Leben der indigenen Bevölkerungsgruppen gefährden.

Zudem befürchtet Amnesty International eine ungerechtfertigte Überwachung der Arbeit von NGOs. Eine der ersten Amtshandlungen von Bolsonaro war die Unterzeichnung eines Dekrets zur Einrichtung einer Abteilung für Beziehungen mit Nichtregierungsorganisationen. Die unklare Formulierung der Aufgaben der Abteilung kann möglicherweise zu Einmischungen in die Arbeit zivilgesellschaftlicher Organisationen führen.

Bereits jetzt ist Brasilien eines der gefährlichsten Länder für Menschenrechtsverteidiger  weltweit, insbesondere in den Bereichen Land- und Umweltrechte. Die Regierung unter Präsident Bolsonaro sollte entschieden dafür eintreten, Menschenrechtsverteidiger  zu schützen. Am 21. Mai 2019 startet Amnesty International in Brasilien die Kampagne „Brazil for Everyone“ („Brasilien für alle“), um auf menschenrechtlich bedenkliche Entwicklungen im Land aufmerksam zu machen.

 Quelle: www.berlinieros.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Soziales und Leben in Köln

VCD kritisiert den Testlauf mit


VCDKöln, den 12. April 2024 Mit Verwunderung wird am kommenden Sonntagnachmittag der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Regionalverband Köln das Spektakel auf der Ost-West-Achse verfolgen, wo ein umstrittener politischer Beschluss umgesetzt werden soll, ...


weiterlesen...

NEU "Yoga im Alter" Humboldt – Gremberg


Alexander20Meyen20PortraitneuYoga ist für ältere Menschen ein grosses Geschenk. Wer in seinen späteren Lebensjahren Yoga praktiziert, gewinnt nicht nur Gesundheit und Zufriedenheit, sondern auch einen frischen Geist, denn der Yoga öffnet den Blick für das Leben. Man kann nach...


weiterlesen...

Kölle Pally: Aftershow-Party mit dem


KöllePally AftershowpartyTicket fürs Gloria gibt’s für 15 Euro 

Köln, 4. April 2024 – Premiere für Köllepally: Am Samstag (6. April 2024) werden acht Prominente ihre Darts-Fähigkeiten im Gloria unter Beweis stellen. Ihnen zur Seite werden acht Dart-Fans stehen, die sich b...


weiterlesen...

03.05.- 30.06.24 Gruppenausstellung


Gruppenausstellung1Köln-Ehrenfeld. Unter dem Titel „Die Rückkehr der Lebendigkeit“ präsentieren die Künstler Claudia Cewille, Maryom und Christian Verspay mit NoëLLe, und Petra Mazet sowie Regina Nußbaum vom 3. Mai bis 30. Juni 2024 ihre Installation im Bürgerzentru...


weiterlesen...

17.05.2024 Frau Wu und Andere Im Fort


IMG 20240311 WA0000Am 17. Mai wird in einem Kölner Fort, dem Fort Paul der Südstadt, gelegen im Volksgarten, eine Gruppenausstellung zu sehen sein, deren besonderes Juwel eine chinesische Künstlerin ist, die vorwiegend mit Wasser arbeitet. Gemeint ist Jiaying Wu, au...


weiterlesen...

Stadtbahnanbindung Mülheimer Süden


69 grafik stadtbahnanbindung mülheim südErweiterter Planungsbeschluss für die neue Trasse im Mülheimer Süden

Der Mülheimer Süden soll zwischen Messekreisel und Bergischer Ring über die Deutz-Mülheimer Straße und die Danzierstraße an das Stadtbahnnetz angebunden werden. Die Verwaltung le...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.