EU-Zuschlag für Erasmus+ Forschungsprojekt zum Schulumbau - Alanus Hochschule kooperiert mit Universitäten in Mitteleuropa

pulsDer Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, der Stadtschulrat Düsseldorf und das Weiterbildungsinstitut SOPHIA :: Akademie haben gemeinsam mit mitteleuropäischen Partnern den Zuschlag für rund 330.000 Euro im Rahmen des Forschungsprogramms Erasmus+ der EU erhalten.

„Im Zentrum des Projekts PULS+ steht die Pilotphase einer ein- bis zweijährigen universitären Fortbildung für schulische Profilbildung und Bauberatung in Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz“, so der Architekturprofessor Nikolaus von Kaisenberg von der Alanus Hochschule.
Petra Regina Moog, Leiterin der SOPHIA :: Akademie, die eine tragende Rolle in der Führung des Projektes innehat, fügt hinzu: „Das Besondere daran ist einerseits die Konzentration auf Sanierung und Umbau, die den Großteil des anstehenden Bauvolumens ausmachen. Und damit stehen andererseits Prozessverständnis und Verfahrensfragen im Zusammenhang, weil sich beim Umbau von Schulen bestehende Schulkollegien beteiligen und mitreden wollen.“
„Zielgruppe dieses Vorhabens – und damit eingeladen zur Teilnahme an der Fortbildung – sind Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung, Forschung und Wirtschaft, die in den Bereichen Architektur, Pädagogik, Schulentwicklung und Verwaltungswissenschaft tätig sind“, so der Architekt und Pädagoge Andreas Hammon, der das Projekt laufend evaluieren wird.

Seit 24. Oktober 2017 ist die Website www.pulsnetz.org online geschaltet. Vormerkungen bei Interesse am Thema oder an der Ausbildung sind ab sofort möglich. Definitive Details und verbindliche Anmeldungen sind ab Dezember 2017 möglich. Kursbeginn ist vom 10.-13. Mai 2018 in der Abtei Frauenwörth am Chiemsee (D).

In den kommenden Jahren werden in Europa voraussichtlich mehr als hundert Milliarden Euro für Schul- und Bildungsbauten ausgegeben. Allein in den deutschsprachigen Ländern rechnet man derzeit mit Investitionen von mehr als 67 Milliarden Euro bis 2030. Obwohl immer mehr Fachleute wahrnehmen, welche bedeutende Rolle der Raum in der Pädagogik einnimmt, kommt dieses Thema weder in Architekturstudien noch in den Fortbildungsangeboten der Architekturkammern und/oder des öffentlichen Dienstes in angemessener, strukturierter Weise vor. Auch gibt es aktuell europaweit keine nachhaltige, universitäre transdisziplinäre oder anwendungsorientierte Schulbauweiterbildung in den Fachrichtungen Architektur, Pädagogik und Verwaltungswissenschaften. Jedoch brauchen zukunftsfähige Bildungsbauten des 21. Jahrhundert reale und digitale Lernräume, die auf robuste und einfache Weise flexibel sind und in denen die Pädagogik die Architektur mitgestaltet. Für eine solche Zusammenarbeit fehlt allen Akteuren – den Verwaltungen, den Architekturbüros und den Schulen – bisher das Knowhow.

Das Forschungsprojekt PULS+ ist konzipiert als multiprofessionelles Pilotprojekt im gesamten deutschsprachigen Raum. Es bietet ein Aus- und Weiterbildungsprogramm, das sich an pädagogischer und architektonischer Praxis orientiert. An den Universitäten treffen dabei Fachleute aus der Architektur, des kommunalen Gebäudemanagements und der Schulentwicklung als professionelle Lerngemeinschaft aufeinander. Masterstudierende der Architektur und Pädagogik sind mit eingebunden. So verbinden sich Bildung, Forschung, Wirtschaft und Verwaltung zu einem Wissens- und Erfahrungsfeld. Die Praxis der Bildungsformate in diesem Projekt beginnt und endet mit je einer Akademie, die der Reflexion, der Lernarchitektur und den persönlichen Lernzielen gewidmet sind. Der Kurs selbst besteht aus den drei Modulen Lernen, Raum und Entwickeln und praxisbezogenen Aktivitäten wie Exkursionen, Hospitationen und Reallabor-Workshops, ein von Andreas Hammon entwickeltes Format. Der Universitätskurs qualifiziert mit abschließenden Zertifikaten zur Moderation, Begleitung und Beratung von schulischer Profil- und Lernraum-Entwicklung.

Rund um den Kurs sind eine Reihe von Aktivitäten und „Outputs“ geplant, die alle die nachhaltige Verankerung von Wissen und Erfahrung zum Schulumbau zum Ziel haben. Die Durchführung gemeinsamer Konferenzen, Symposien und öffentlicher Tagungen stützt die Verbreitung der Inhalte bzw. des Projektes. So wird im Herbst 2019 ein Symposium in Düsseldorf stattfinden. Zwei Publikationen, die das Thema aus der Perspektive der Pädagogik und der Architektur durchleuchten, sind in Vorbereitung. „Eine als Open Educational Ressource (OER) aufgebaute Internet-Plattform wird als digitaler Lernraum verfügbar gehalten und so eine zentrale Rolle als Wissensspeicher, in der Kommunikation der Themen und in der Verbindung von Akteuren und Themen spielen“, so Schulentwicklungsbegleiterin Petra Regina Moog, die dieses Projekt verantwortet. Auch ein damit verknüpfter Schulbau-Atlas in Form einer interaktiven Datenbank wird in einer Testversion aufgebaut. „Diese Datenbank wird Best-Practice-Beispiele als Ganzes und in besonderen Aspekten – wie z.B. Ganztag – darstellen und vergleichbar machen.

Mit den Veranstaltungen, den Publikationen und den digitalen Tools sollen international relevante Entscheidungsgrundlagen für alle im Schulumbau Verantwortlichen geschaffen werden. Hoheitliche Verwaltung wie der Stadtschulrat Düsseldorf Florian Dirszus und Stakeholder wie beispielsweise der Bund deutscher Architekten können zukünftige Sponsoren, Partner, aber auch Mitveranstalter bzw. Mit-Träger dieser Aktivitäten und/oder Einrichtungen werden.

Das Projekt PULS+ dient der Kooperation von Universitäten, Hochschulen, Akademien, regionalen Schulverwaltungen und Schulen. Insgesamt soll die Entwicklung bzw. Verzahnung von Theorie und Praxis, von Architektur und Pädagogik als auch von Verwaltung, Wirtschaft und Schulen erreicht werden. „Daher sind einerseits Studierende und Lehrende in Hochschulen sowie andererseits Fachleute aus Behörden, Architekturbüros und Schulen angesprochen bzw. adressiert“, so Architekt und Pädagoge Andreas Hammon.

Quelle: www.alanus.edu

 

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