Bundeshaushalt 2026: Kürzungen bremsen Wärmewende
München, 30. Juli 2025: Das Umweltinstitut München kritisiert die im Bundeshaushalt 2026 geplanten Kürzungen bei der Wärmewende und fordert mehr Investitionen in Energieeffizienz.
Die Bundesregierung plant, die Mittel für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) von 15,3 auf 12,1 Milliarden Euro zu senken. „Diese Kürzungen drohen den Fortschritt bei der Wärmewende zu stoppen“, kommentiert Till Irmisch, Referent für kommunalen Klimaschutz am Umweltinstitut München. „Die Förderung für Wärmenetze (BEW) soll zwar steigen, deckt mit 1,4 Milliarden Euro jedoch nicht annähernd den Bedarf von jährlich mindestens 3,5 Milliarden Euro. Ohne ausreichende Mittel sind kommunale Wärmeplanungen kaum umsetzbar – und die Klimaziele rücken in weite Ferne.“
Alarmierend sei zudem, dass keine Finanzierungsstrategie für den Rückzug aus der Gasversorgung erkennbar sei. Studien zufolge werden für eine sozialverträgliche Stilllegung von Gasnetzen bundesweit bis zu 25 Milliarden Euro benötigt. „Ohne diese Mittel droht eine Kostenfalle für Stadtwerke und Haushalte“, so Irmisch. „Der Gesetzgeber muss dringend nachbessern und die finanziellen Lasten für die Stilllegung von Hausanschlüssen nicht allein den Bürgerinnen und Bürgern überlassen.“
Investitionen in Energieeffizienz notwendig
Das Umweltinstitut übt zudem Kritik an den energiepolitischen Schwerpunkten der Bundesregierung. „Während Milliarden in Strompreis-Subventionen fließen, wird das Potenzial der Energieeffizienz kaum ausgeschöpft“, erklärt Leonard Burtscher, Referent für Energie- und Klimapolitik. „Die Bundesregierung setzt weiter auf subventionierte Energieverschwendung. Dabei wären Investitionen in Effizienzmaßnahmen günstiger und klimapolitisch sinnvoller.“ Laut einer aktuellen Studie ist der Strombedarf für eine dezentrale, klimafreundliche Wärmeversorgung ohne Sanierungsmaßnahmen beispielsweise bis zu viermal so hoch.
Das Umweltinstitut fordert deshalb ein konsequentes Umsteuern: mehr Geld für Effizienzmaßnahmen, die Förderung von klimafreundlichen Heizungen und Wärmenetzen sowie eine klare Finanzierungsperspektive für die Stilllegung von Gasnetzen.
Quelle: www.umweltinstitut.org